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Leitlinien für das Jugend­fußball-Konzept
des SV Blau-Gelb Frankfurt am Main e.V.

1. Einleitung

Der SV Blau-Gelb Frankfurt am Main e.V. versteht sich grundsätzlich als Breitensportverein, verfolgt aber insbesondere in der Abteilung Fußball eine leistungsorientierte Ausbildung der Spielerinnen und Spieler, da die langfristige Entwicklung unserer Nachwuchsspielerinnen bzw. Nachwuchsspieler und eine nachhaltig erfolgreiche Jugendarbeit eben auch eine Leistungsorientierung benötigen.
Wir streben daher an, auf der Grundlage dieser Leitlinien in allen Altersklassen in den höchstmöglichen Spielklassen zu spielen.

Damit die Jugendarbeit der Abteilung Fußball im Spannungsfeld zwischen

  • Spaß/Entwicklung der Kinder und Jugendlichen individuell und als Team
  • sportlichem Anspruchsdenken
  • sozialen Integrationsaufgaben

auch künftig erfolgreich fortgeführt und vertieft werden kann, haben wir die nachfolgenden Leitlinien für das Jugendfußball-Konzept erarbeitet.

Diese Leitlinien bilden den organisatorischen sowie sportlichen Rahmen für unsere Vereinsarbeit im Bereich des Jugendfußballs und richten sich an alle maßgeblichen Beteiligten, d.h. an

  • unsere Kinder und Jugendlichen,
  • unsere Trainerinnen/Trainer (jeweils inkl. Betreuer)
  • unsere übrigen (weit überwiegend ehrenamtlich) Mitwirkenden im Bereich Jugendfußball, sowie
  • die Eltern der Kinder und Jugendlichen.

Ziel ist es, unseren Jugendfußball insgesamt zu stärken und Strukturen zu schaffen, die es unserem Verein, der Abteilung Fußball sowie allen Beteiligten ermöglichen, gemeinsam mehr zu erreichen.

2. Die Grundsätze des Blau-Gelb Jugendfußball-Konzepts

Das Jugendfußball-Konzept unseres Vereins wird an den folgenden Grundsätzen ausgerichtet:

a) Spaß und Freude am Vereinsleben und an der Ausübung des Sports
b) Teambildung
c) Fairer und verantwortungsvoller Umgang auch über das eigentliche Fußballspiel hinaus
d) Null Toleranz gegen Gewalt
e) Respekt (insbesondere gegenüber den Schiedsrichtern)
f) Schutz des Kindeswohls

3. Erläuterung der Grundsätze im Einzelnen

a) Spaß und Freude am Vereinsleben und am Fußball
Grundsätzlich wollen wir das Vereinsleben sowie die Ausgestaltung unseres Jugendfußball-Konzepts so ausrichten, dass alle Beteiligten mit Spaß und Freude daran teilnehmen können und wollen. Dieses Ziel ist zentrales Leitbild für alle Beteiligten.

b) Teambildung
Wir wollen im Jugendbereich die sportliche und persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sowie die persönliche Entwicklung der übrigen Beteiligten fördern. Gemeinsames Ziel ist es, als Team noch stärker zusammenzuwachsen und sich mit dem Verein in Zukunft noch stärker zu identifizieren (auch durch ein einheitliches Erscheinungsbild in den Vereinsfarben blau-gelb).
Ein interner Konkurrenzkampf zum Nachteil der Kinder/Jugendlichen, der Mannschaften und des Vereins ist angesichts dieser gemeinsamen Zielsetzung unerwünscht. Dies gilt ebenso für die Pflege von persönlichen Eitelkeiten, Missgunst, Streuung von falschen Tatsachen, offenen Streit, etc.
Ungeachtet der individuellen Klasse einzelner Spielerinnen und Spieler sowie Mannschaften, die es zu fördern gilt, geht es vor allem darum, den Mannschafts- und Teamgeist insgesamt zu stärken. Nur gemeinsam kann der einzelne Spieler bzw. die einzelne Spielerin, die einzelne Mannschaft und damit auch die Abteilung Fußball innerhalb des Vereins dauerhaft erfolgreich sein. Vor diesem Hintergrund sind Strukturen des Vereins, der Abteilung Fußball sowie entsprechend verteilte Kompetenzen zu respektieren und das individuelle Verhalten ist daran auszurichten.
Uns ist bewusst, dass es innerhalb des Vereins soziale, wirtschaftliche und kulturelle Unterschiede zwischen den Kindern, Jugendlichen und den übrigen Beteiligten gibt. Dies empfinden wir als Bereicherung, nehmen darauf Rücksicht und gehen mit Augenmaß vor.

c) Fairer und verantwortungsvoller Umgang auch über das eigentliche Fußballspiel hinaus

Weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Teambildung ist ein fairer und verantwortungsvoller Umgang untereinander. Dies betrifft alle Beteiligten, wobei wir im Folgenden drei Gruppen besonders hervorheben wollen:

(1) Trainerinnen bzw. Trainer und Übungsleiterinnen bzw. Übungsleiter
Trainerinnen bzw. Trainer und Übungsleiterinnen bzw. Übungsleiter sind Vorbilder für die Kinder und Jugendlichen und Aushängeschilder des Vereins, denen eine Vielzahl von Aufgaben zufällt: sie fördern, fordern, ermutigen, motivieren, loben und trösten die Kinder und Jugendlichen. Daneben streben sie ein altersgerechtes Training an, welches auf die individuellen Unterschiede der einzelnen Kinder und Jugendlichen Rücksicht nimmt.
Kritik sollte stets konstruktiv sein und muss ohne persönliche Bloßstellung und Herabwürdigung einzelner vor der Mannschaft oder Eltern/Zuschauern erfolgen. Sie sollte immer auch eine positive Aufmunterung enthalten.
Der Ausschluss von Kindern und Jugendlichen darf nur aus wichtigem Grund erfolgen. Die Nichtberücksichtigung eines Spielers/einer Spielerin bzw. der Ausschluss aus pädagogischen Gründen sollte nur als letztes Mittel angewendet werden, da eine solche Maßnahme sehr verletzend ist. Hält eine Trainerin bzw. ein Trainer diese Maßnahme jedoch für unbedingt erforderlich, wird diese Entscheidung dem Kind/Jugendlichen (soweit möglich – unter Hinzuziehung der Eltern) in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, d.h. nicht öffentlich bzw. vor der gesamten Mannschaft. Im Falle eines erwogenen Ausschlusses eines Kindes/Jugendlichen aus der Mannschaft wird die Abteilungsleitung/Ressortleitung vorab konsultiert.
Eine gute Kommunikation zwischen Eltern, Trainerinnen bzw. Trainern und Übungsleiterinnen und Übungsleitern (intern wie extern) ist eine wesentliche Erfolgskomponente für eine erfolgreiche Jugendarbeit. Jeder Trainerin/Betreuerin und jeder Trainer/Betreuer ist deshalb angehalten, mindestens einmal pro Saison einen Elternabend durchzuführen, um Themen und Anliegen rund um die Mannschaft und die Jugendarbeit zu behandeln. Dazu ergänzend soll pro Mannschaft eine Elternvertreterin bzw. ein Elternvertreter gewählt werden, die/der insbesondere in organisatorischer Sicht die Kommunikation zwischen der Trainerin/dem Trainer, den Spielerinnen bzw. den Spielern und der Fußballabteilung koordinieren soll. Des Weiteren sollen die Betreuerin bzw. der Betreuer die Mannschaft während des Spielbetriebs in organisatorischer Art unterstützend betreuen, um so das Trainerteam zu entlasten.

(2) Eltern
Eltern spielen insbesondere im unteren Juniorenbereich E-D eine wichtige Rolle und können hilfreiche Beiträge liefern. Ein gutes Miteinander zwischen Eltern, Trainerinnen und Trainern und Übungsleiterinnen und Übungsleitern und den übrigen Beteiligten der Fußballabteilung bringt ausschließlich Vorteile für alle Beteiligten.
Eine offene Kommunikation ist hierzu notwendig und unerlässlich. Die Trainerinnen bzw. Trainer/Übungsleiterinnen bzw. Übungsleiter tragen ihre Ansichten und Ziele beim saisonalen Elternabend oder in einem anderen gewählten Rahmen vor. Die Eltern sind ausdrücklich eingeladen, dabei auch ihre Anregungen und Wünsche zum Ausdruck zu bringen.
Unabhängig davon liegt die sportliche Richtlinienkompetenz im Geiste dieser Leitlinien allein beim Trainerteam. Für die Kinder und Jugendlichen muss immer deutlich sein, dass das Trainerteam allein verantwortlich ist. Insbesondere die Einteilung der Mannschaften, die Aufstellung sowie die taktische Ausrichtung werden jeweils durch das Trainerteam festgelegt und sind von den Eltern zu respektieren.
Eine aktive Mitwirkung von Eltern im sportlichen Bereich erfolgt ausschließlich auf ausdrücklichen Wunsch der Trainerin/des Trainers. Dabei kann es sich naturgemäß in erster Linie um Unterstützungsmaßnahmen in bestimmten Bereichen handeln, die das Trainerteam nicht allein abdecken kann. Auf Wunsch des Trainerteams übernehmen bereitwillige Eltern diese Aufgaben. Dadurch ergeben sich im Training oder bei der Vorbereitung auf Spiele bessere Differenzierungsmöglichkeiten.
In diesem Zusammenhang wird zudem auf die wichtige Anlage „Verhaltensregeln für Eltern“ verwiesen.

(3) Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche sollen auch abseits des Fußballplatzes zu fairem Verhalten angeleitet werden. Wir bieten keinen Raum für Gewalt, Drohungen oder aktive(s) Ausgrenzung/Mobbing untereinander.
Aufforderungen von Seiten des Trainerteams sind zu befolgen und es ist mit der gebotenen (altersgerechten) Ernsthaftigkeit am Trainings- und Spielbetrieb teilzunehmen.
Aufgrund der beschränkten (Platz-)Kapazitäten des Vereins wünschen wir uns, dass alle Kinder und Jugendlichen, die nicht mehr aktiv am Spielbetrieb ihrer Mannschaften teilnehmen wollen, dies zeitnah kundtun und es dadurch anderen interessierten Kindern und Jugendlichen ermöglichen, aktives Mitglied unserer Abteilung Fußball zu werden.

(4) Null Toleranz gegen Gewalt
Wir verfolgen eine Null Toleranz Politik gegen Gewalt. Insoweit sei auf die entsprechende wichtige Anlage verwiesen.

(5) Respekt (insbesondere gegenüber den Schiedsrichtern)
Ohne gegenseitigen Respekt kann man den regelbasierten Fußballsport nicht ausüben. Dies gilt insbesondere in Bezug auf Entscheidungen der Schiedsrichter.
Diese sind uneingeschränkt zu akzeptieren. Die Schiedsrichter sind tabu und in keiner Weise anzugehen oder zu kritisieren.

(6) Konfliktbeilegung
Das (Vereins-)Leben bringt es mit sich, dass es zu Meinungs-verschiedenheiten und Konflikten kommt. In einem solchen Fall ist eine angemessene und offene Kommunikation ebenso wichtig wie die Bereitschaft, die Meinungsverschiedenheit im Rahmen des gegenseitigen Nachgebens gütlich beizulegen.
Konfliktfälle lösen wir zeitnah durch eine offene Aussprache unter den Beteiligten. Wenn eine solche Aussprache nicht zum Erfolg führt, können abhängig vom Einzelfall das Trainerteam, die Elternvertretung oder die Abteilungsleitung und/oder der Vorstand hinzugezogen werden, um gemeinsam eine einvernehmliche Konfliktbeilegung zu erreichen. In jedem Fall ist eine öffentliche Diskussion/ein öffentlicher Streit auf und neben dem Fußballplatz zu vermeiden.

d) Schutz des Kindeswohls

Der Schutz des Kindeswohles ist für uns von zentraler Bedeutung. Zu diesem Zweck erkennt der Verein ausdrücklich den Verhaltenskodex und die Verhaltensregeln zum Kindeswohl des Landessportbundes Hessen e.V. an. Jede Trainerin bzw. jeder Trainer und jede Übungsleiterin bzw. jeder Übungsleiter hat aus diesem Grund bei der Übernahme einer Trainer- oder Übungsleiterstelle ein erweitertes Führungszeugnis nach § 30a BZRG vorzulegen (die Kosten hierfür übernimmt – soweit sie anfallen sollten – der Verein) und während der ausgeübten Tätigkeit die Erklärung zum Schutz des Kindeswohls zu akzeptieren/zu respektieren.
Alle Beteiligten sind dazu aufgefordert, im Konflikt- oder Verdachtsfall den Vorstand sowie die Abteilungsleitung und den Ansprechpartner für die Belange des Kindeswohls zu informieren, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle.

Anlage 1: Verhaltensregeln für Eltern

I. Grundsatz:

Ihr Kind soll aus Spaß Fußball spielen und nicht unter Leistungsdruck stehen. Jedes Kind (und jedes Team) freut sich, wenn es unterstützt wird. Darum begrüßen wir es sehr, wenn Sie Ihr Kind zum Spiel begleiten.

Beachten Sie allerdings, dass Sie in erster Linie Zuschauer und „Fan“ sind und hal-ten Sie bitte nachfolgend genannte Regeln unbedingt ein:

II. Grundideen und Verhaltensregeln:

1. Fußball ist ein Mannschaftssport.

2. Mannschaftssport: Die Mannschaft besteht aus den Kindern, nicht aus den Eltern.

3. Teamgeist: Bedenken Sie bitte, dass Siege nicht nur von Ihrem Kind eingefahren und Niederlagen nicht nur von den anderen verursacht werden.

4. Fairness und Respekt: Seien Sie auch im Bereich Fairness und Respekt ein Vor-bild. Achten Sie bitte sorgfältig auf Ihre Wortwahl (keine Kraftausdrücke).

5. Motivation und Kritik: Unterstützen und motivieren Sie Ihr Kind, z.B. mit lauten ‚Hopp’- oder ‚Bravo’-Rufen oder einfach mit Applaus. Vermeiden Sie lange Diskus-sionen oder gar Spielanalysen mit Ihrem Kind oder negative Kritik während und nach dem Spiel, auch wenn – in Ihrer Wahrnehmung – alles gegen unser Team ge-laufen ist.

6. Distanz: Achten Sie darauf, dass Sie sich während des Spiels jederzeit hinter der Spielfeldumrandung aufhalten. Dies ist einerseits durch Bestimmungen des HFV (Hessischer Fußballverband) reglementiert, andererseits kann sich der Trainer so optisch von Ihnen absetzen und ist für Ihr Kind gut vom Spielfeld aus erkennbar.

7. Keine Gewalt: Unterlassen Sie jede Form von Gewalt (verbal wie physisch) und Provokationen. Wir werden hier eine Null-Toleranz-Politik verfolgen. Unterstützen Sie uns bitte dabei, dass Fußball der Sport bleiben kann, den wir alle lieben und an dem wir uns erfreuen können.

8. Schiedsrichter:

Bitte bedenken Sie, dass das Fußballspiel als Wettkampf ohne Schiedsrichter und die gegnerische Mannschaft unmöglich ist und behandeln Sie diese auch mit dem entsprechenden Respekt.

Der Schiedsrichter ist tabu. Er ist weder verbal noch physisch in irgendeiner Form anzugehen oder zur Rede zu stellen. Die Entscheidungen des Schiedsrichters sind zu akzeptieren (auch wenn die jeweilige Entscheidung gegen unsere Mannschaft ergangen ist).

9. Trainerentscheidungen sind zu respektieren.

Die Entscheidung über Trainingsinhalte, Mannschaftszusammenstellung, Strategie und Auswechselungen obliegt allein dem Trainer/der Trainerin.

10. Probleme/Meinungsverschiedenheiten:

Kommunikation ist uns sehr wichtig und es wird immer wieder Situationen geben, in denen Unzufriedenheiten auftreten. Dies ist im Mannschaftssport fast unvermeid-lich. Gleichwohl streben wir einen engen Dialog zwischen Trainer bzw. Trainerin, Mannschaft und Eltern an. Für diese Zwecke soll zumindest einmal in der Saison ein Elternabend durchgeführt werden. Sollten sich während der Saison Probleme mit Ihrem Kind ergeben, wenden Sie sich bitte an den Trainer bzw. die Trainerin oder direkt an Abteilungsleitung oder die Ressortleitung, um die Thematik persön-lich zu klären. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Trainer in Spiel- und Trai-ningssituationen für einen solchen Dialog in aller Regel nicht zur Verfügung stehen können.

Befolgen Sie bitte diese Regeln und bedenken Sie immer:

Die Trainer haben eine Vorbildfunktion für Ihr Kind. Ganz sicher jedoch sind Sie selbst die größten Vorbilder! Bitte bedenken Sie dies immer und verhalten Sie sich entsprechend.

Der Vorstand behält sich vor, bei Verstößen gegen diese Verhaltensregeln Konsequen-zen zu ziehen und angemessene Strafen zu verhängen (insbesondere Verwarnungen, Geldstrafen und Hausverbote). Insoweit wird auf § 12 unserer Satzung verwiesen.

Anlage 2: Null Toleranz gegen Gewalt

Gewalt – verbal oder physisch – wird bei uns nicht toleriert.

Dies bedeutet insbesondere:

KEINE Beschimpfungen oder Attacken gegen Schiedsrichter: innen!

KEINE Aggressionen von der Seitenlinie in Richtung der Teams!

Zuschauer:innen bleiben in den ihnen zugewiesenen Bereichen!

Wer sich nicht an diese Regeln hält, wird sanktioniert (Hausverbot, Geldstrafe, Vereinsausschluss, etc.).

Anlage 3: Verhaltenskodex zum Kindeswohl

Als Trainer/in bzw. Übungsleiter des SV Blau-Gelb Frankfurt am Main e.V. habe ich mit Kindern und
Jugendlichen zu tun. Der folgende Verhaltenskodex ist die zentrale Grundlage meiner Arbeit.

1. In der Kinder- und Jugendarbeit übernehme ich Verantwortung für das Wohl der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Dazu gehört der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Gewalt sowie vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen und vor Diskriminierungen aller Art aller Art.

2. Kinder- und Jugendarbeit im Sport lebt von der vertrauensvollen Zusammenarbeit untereinander. In meiner Rolle als Leitungskraft habe ich eine besondere Autoritäts- und Vertrauensstellung. Ich versichere, dass ich dies nicht zum Schaden der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen ausnutzen werde. Ebenso achte ich die Persönlichkeitsrechte (z.B. Recht am eigenen Bild) jedes Einzelnen und halte beim Umgang mit personenbezogenen Daten die Datenschutzbestimmungen ein.

3. Meine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen geprägt. Dem persönlichen Empfinden der mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen gebe ich Vorrang vor meinen persönlichen sportlichen Zielen.

4. Ich achte auf einen fairen und respektvollen Umgang der Kinder und Jugendlichen untereinander und toleriere Mobbing nicht (Verbreitung von Gerüchten, Drohungen, Beschimpfungen).

5. Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Regeln der jeweiligen Sportart eingehalten werden. Ich verpflichte mich, eine positive und aktive Vorbildfunktion im Kampf gegen Doping sowie jegliche Art von Leistungsmanipulation zu übernehmen und Suchtgefahren (Medikamenten-, Nikotin- und Alkoholmissbrauch) vorzubeugen.

6. In vielen Sportarten spielt der direkte, enge Körperkontakt eine große Rolle und ist bei vielen Übungen unabdingbar. Ich nehme die individuellen Grenzempfindungen von Kindern und Jugendlichen ernst und achte darauf, dass auch Kinder und Jugendliche untereinander diese Grenzen respektieren. Dabei lasse ich Sicherheits- und Gesundheitsaspekte nicht außer Acht.

7. Ich beziehe gegen sexistisches, diskriminierendes, rassistisches, antidemokratisches und gewalttätiges verbales und nonverbales Verhalten aktiv Stellung. Abwertendes Verhalten wird von mir benannt und nicht toleriert; ich interveniere dagegen aktiv.

8. Im Konflikt- oder Verdachtsfall ziehe ich professionelle, fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und informiere Ansprechpartner bei der Sportjugend Hessen, beim Landessportbund Hessen e.V., bei meinem Verein oder beim Verband. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle

9. Mir ist bekannt, dass der Umgang mit elektronischer Kommunikation (E-Mail, SMS, WhatsApp, Threema etc.) mit Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang erfordert. Bei der elektronischen Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren werde ich dafür Sorge tragen, dass diese stets unter Einbindung der Eltern erfolgt. Bei Kindern und Jugendlichen über 14 Jahren informiere ich die Eltern vorab über die Einrichtung einer Chat-Gruppe. Bei der elektronischen Kommunikation soll grundsätzlich jeder Spieler teilnehmen können und niemand ausgegrenzt werden. Die elektronische Kommunikation beschränke ich auf das für den Trainings-/Spielbetrieb erforderliche Maß. Ich übersende an die Kinder und Jugendliche keine Fotos oder Videos, die nicht den Trainings-/Spielbetrieb betreffen und werde darauf hinarbeiten, dass sich auch die Spieler an diese Vorgaben halten.


 

Verhaltensregeln zum Kindeswohl

Diese Verhaltensregeln dienen sowohl dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Kindeswohlgefährdung aller Art als auch meinem Schutz vor einem falschen Verdacht.

1. Keine Einzeltrainings/-gespräche ohne Kontroll- und Zugangsmöglichkeit für Dritte:

Bei geplanten Einzeltrainings wird möglichst immer das „Sechs-Augen Prinzip“ und/oder das „Prinzip der offenen Tür“ eingehalten. D. h. wenn ein/e Trainer/in Einzeltraining für erforderlich hält, muss eine weitere Person anwesend sein. Ist dies nicht möglich, sind alle Türen bis zur Eingangstür offen zu lassen.

2. Keine Privatgeschenke an Kinder bzw. Jugendliche:

Auch bei besonderen Erfolgen von einzelnen Kindern bzw. Jugendlichen werden keine Vergünstigungen gewährt oder Geschenke gemacht, die nicht mit mindestens einem weiteren Verantwortlichen (ausdrücklich oder konkludent) abgesprochen sind.

3. Kinder werden nicht in den Privatbereich mitgenommen:

Einzelne Kinder und Jugendliche werden nicht in den Privatbereich des Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin (Wohnung, Haus, Garten, Boot, Hütte usw.) mitgenommen. Kinder und Jugendliche übernachten nicht im Privatbereich der betreuenden Personen.

4. Kein Duschen bzw. Übernachten mit einzelnen Kindern:

Es wird nicht alleine mit einzelnen Kindern und Jugendlichen geduscht (ggf. als letzte Person die Dusche nutzen). Es wird nicht alleine mit einzelnen Kindern und Jugendlichen übernachtet. Übernachtungen gemeinsam mit Gruppen von Kindern und Jugendlichen, z. B. im Rahmen von Sportfesten, Freizeiten oder vergleichbaren Veranstaltungen sind möglich. Umkleidekabinen werden erst nach Anklopfen und Rückmeldung betreten.

5. Keine Geheimnisse mit Kindern:

Es werden keine „Geheimnisse“ mit Kindern und Jugendlichen geteilt, auch nicht in Chats, per E-Mail-Verkehr oder anderen Formen digitaler Kommunikation mit einzelnen Kindern. Alle Absprachen/jegliche Kommunikation können öffentlich gemacht werden.

6. Keine körperlichen Kontakte gegen den Willen von Kindern:

Körperliche Kontakte zu Kindern und Jugendlichen (Techniktraining, Kontrolle, Ermunterung, Trost oder Gratulation) müssen von diesen gewollt sein und dürfen das pädagogisch sinnvolle Maß nicht überschreiten.

7. Transparenz im Handeln:

Wird von einer der Schutzvereinbarungen aus guten Gründen abgewichen, ist dies mit mindestens einem weiteren Verantwortlichen abzusprechen. Erforderlich ist das beidseitige Einvernehmen über das sinnvolle und nötige Abweichen von der vereinbarten Schutzvereinbarung.


 

B. Sportliche Leitlinien für den Jugendfußball unseres Vereins

Die nachfolgenden sportlichen Leitlinien orientieren sich für die verschiedenen Ausbildungsstufen an dem Ausbildungsleitfaden des DFB e.V., lässt aber gleichzeitig auch andere innovative Ansätze einfließen.

Im Rahmen dieser Leitlinien sind Mädchen und Jungen gleichgestellt.

a) Langfristiges Konzept

Der SV Blau-Gelb Frankfurt am Main e.V. möchte seine Spielerinnen und Spieler mit Perspektive ausbilden. Ziel ist es dabei, allen Spielerinnen und Spielern langfristig die Möglichkeit der Ausübung des Fußballsports zu ermöglichen, wenn die Kinder und Jugendlichen entsprechend mit Spaß und Engagement am Gesamterfolg der jeweiligen Mannschaft und des Vereins mitwirken.
Unserem Verständnis nach sollen die Mannschaften in erster Linie durch die Entwicklung eigener Spielerinnen und Spieler gebildet und fortentwickelt werden. Aus diesem Grund ist eine enge und kollegiale Zusammenarbeit der einzelnen Trainerinnen und Trainer mannschaftsübergreifend von höchster Bedeutung für die Erreichung dieses langfristigen Zieles.

b) Langfristige Ziele

Die langfristigen Ziele unserer sportlichen Leitlinien für den Jugendfußball sind:

  • Eine leistungsgerechte, fußballerische Ausbildung, die sowohl eine leistungsorientierte Sportausübung wie auch die Ausübung im Breitensport ermöglicht.
  • Ein nachhaltiges, langfristiges Ausbildungskonzept von der G-Jugend bis zur A-Jugend.
  • Die perspektivische Integration der Jugendspielerinnen und Jugendspieler in den Erwachsenenbereich.
  • Die Schaffung einer hohen Identifikation mit unserem Verein.
  • Die Befähigung zur Übernahme von ehrenamtlicher Arbeit (z.B. Jugendtrainerinnen bzw. Jugendtrainer, Schiedsrichterinnen bzw. Schiedsrichter, Betreuerinnen bzw. Betreuer, etc.) und damit die Übernahme von Verantwortung für andere Vereinsmitglieder.
  • Den Mannschaften wird ein Trainerteam, bestehend aus (mind.) zwei Personen (Trainerin bzw. Trainer, Co-Trainerin bzw. Co-Trainer oder Betreuerin bzw. Betreuer) je nach Verfügbarkeit zur Seite gestellt.
  • Es wird allen Mannschaften regelmäßig mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche ermöglicht.

 

4. Mannschaften und Kadergrößen

  • Allgemeine Grundsätze:
    • Der Kader ist so zu bemessen, dass alle Spielerinnen und Spieler angemessen im Spielbetrieb hinsichtlich der Einsatzzeit berücksichtigt werden.
    • Die Trainer sollen den Altersklassen entsprechend lizenziert/erfahren und qualifiziert sein.
    • Spielerinnen können sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Teams bis einschließlich zur C-Jugend zum Einsatz kommen.
    • Doppeleinsätze an einem Wochenende sollten vermieden werden. Insgesamt ist bei der Anzahl der Trainings und Spiele auf die Belastung der Kinder und Jugendlichen Rücksicht zu nehmen (insbesondere auf schulische und weitere Verpflichtungen). Die Anzahl der Freundschaftsspiele ist nach diesen Maßgaben zu bemessen und kann von der Jugendleitung reguliert werden.
    • Ein „Hochziehen“ von Spielerinnen und Spielern in die nächsthöhere Altersklasse als Fördermaßnahme sowie die aufbauende Heranführung an ein vorheriges Leistungsniveau in einer jüngeren Altersklasse muss sinnvoll für die Entwicklung der Spielerin bzw. den Spieler sein und muss vorab mit der Ressortleitung abgestimmt sein.
    • Jedes Teams soll im Grundsatz nicht viel länger als zwei Jahre von demselben Trainerteam betreut werden. Anschließend soll eine Übergabe erfolgen (Rotationsprinzip).
    • Den Leistungsteams bei den Junioren sowie den Juniorinnen ab der C-Jugend wird eine dritte Trainingseinheit in der Woche ermöglicht, wenn es mit den Platzkapazitäten vereinbar ist. Des Weiteren ist eine dritte Trainingseinheit zu ermöglichen, wenn die jeweilige Mannschaft in der Gruppenliga oder höher spielt.

 

5. Basisförderung (Bambini und F- bis E-Jugend)
„10 Goldene Regeln“ des Kinderfußballs

  • Spaß und Freude am Sport fördern!
  • Auf einfache Regeln, leichtem Ball, kleine Felder achten!
  • Spielerische Aufgaben stellen!
  • Kleine Spielgruppen bilden!
  • Für Jedes Kind einen Ball!
  • Auf kurze Spielzeiten achten!
  • Aufgaben und Spiele kurz erklären und vormachen!
  • Viele Ballkontakte ermöglichen!
  • Vielseitige Bewegungsaufgaben stellen!
  • Kinder auf allen Positionen spielen lassen!

 

6. G-Jugend: Spielen und Bewegen

• Ganzheitliche Förderung der Kinder durch vielseitige Bewegungsaufgaben
• Freude am (Fußball-)Spielen
• Begeisterung für das Spielen und Bewegen wecken
• Spielbetrieb ausschließlich in der Spielform „FUNino“

 

7. F- und E-Junioren: Spielen und Üben

  • Fußballspielen lernen durch kleine Fußballspiele – Straßenfußball Im Verein!
  • Motivation zur Bewegung
  • Kleine Gruppen, kleine Felder, viele Aktivitäten!
  • Fußballspielen mit vielen Ballkontakten!
  • Kein Ergebnisdruck und falscher Ehrgeiz der Erwachsenen!

Die kindgemäße Basisförderung besteht aus einer Variation der nachfolgenden drei Gruppen:

Bewegungserfahrung sammeln

    • Laufen, Springen oder Hüpfen
    • Lauf- und Abschlagspiele
    • Vielseitige Aufgaben mit dem rollenden und springenden Ball
    • Kleine Ballspiele

Fußball spielerisch kennenlernen

    • Leichte, aber motivierende Aufgaben mit dem Ball am Fuß
    • Dribbeln um verschiedenartige Hindernisse
    • Schießen des ruhenden und leicht rollenden Balles auf Ziele
    • Kleine Wettbewerbe

Fußballspiel erleben

    • Variationen der Spielidee: „Tore erzielen – Tore verhindern“
    • Verschiedene Möglichkelten der Torbildung (Matten, Langbänke, etc.).
    • Fußballspielen in kleinen Teams parallel

 

8. D-Jugend: Trainieren und Spielen

• Die Basistechniken werden stabilisiert und im flüssigen Spiel umgesetzt
• Die Grundlagen für das gruppentaktisches Verhalten werden vermittelt
• systematisches Trainieren von individuellem Offensiv- und Defensivverhalten
• Torwarttechnik und –verhalten: Grundlagen werden erlernt
• Persönlichkeitsentwicklung durch Fördern der Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortungen

Trainingsinhalte:

    • Freies Fußballspielen in Teams bis 9:9 in einem Anteil von etwa 40%
    • Gruppentaktische Übungen in 2:2 bis 4:4
    • Spielen auf unterschiedlichen Positionen
    • Trainieren des Zweikampfverhalten in Offensive und Defensive
    • Torschusstraining in spielerischen Formen
    • Torwarttraining: Zielverteidigung, taktisches Grundverhalten im 1 gegen 1

 

9. C-Jugend: Trainieren und Anwenden

• Verfeinern und Anwenden der erlernten Grundtechniken (Dribbeln, Passen, Schussarten) unter Zeit- und Gegnerdruck
• Gruppentaktisches Verhalten wird verfeinert und das Abwehr- und Angriffsver-halten automatisiert
• Einführung in die Grundlagen der Mannschaftstaktik
• Körperliche Fitness und Athletik wird aufgebaut
• Torwarttechnik und –verhalten
• Teamfähigkeit wird durch Kommunikation auf dem Platz gestärkt
• Persönlichkeitsentwicklung wird individuell gefördert

Trainingsinhalte:

    • Freies Fußballspielen in Teams bis 11:11 in einem Anteil von ca. 40%
    • Freilaufen, Raumaufteilung
    • Üben von gruppentaktischen Elementen bis 6:6
    • Athletiktraining
    • Zweikampfverhalten mit Ball
    • Torabschlussübungen in spielerischen Formen
    • Torwarttraining: Abkippen, Abrollen, Verhalten bei Standards, Coaching im eignen und gegnerischen Ballbesitz.
    • Spielerinnen und Spieler wählen die Mannschafskapitänin bzw. den Mann-schaftskapitän

 

10. B-Jugend: Trainieren und Verfeinern

• Die Spielerinnen und Spieler zeigen Leistungsbereitschaft
• Taktische Abläufe in der Gruppe und der Mannschaft werden verfeinert und au-tomatisiert
• Erlernen von verschiedenen Spielsystemen (Theorie + Praxis)
• Dynamische Technik unter Zeit- und Gegnerdruck
• Umfassende körperliche Fitness
• Positionsspezifische Anforderungen erlernen
• Individuelle Stärken werden spezialisiert
• Selbständigkeit der Spielerinnen und Spieler einfordern, um die wachsenden Persönlichkeiten zu unterstützen
• Teamfähigkeit der Spielerinnen und Spieler weiterentwickeln
• Torwarttraining

Trainingsinhalte:

    • Spaß am Fußball im Team vermitteln
    • Athletiktraining
    • Mannschaftstaktisches Verhalten
    • Pressing-Übungen
    • Standard-Situationen (Ecke, Freistoß, etc.) vorbereiten
    • Torwarttraining: Torwarttechniken unter Druck und Dynamik verfeinern, Of-fensivtechniken schulen

 

11. A-Jugend: Trainieren und Verfeinern

• Mannschaftstaktik auf verschiedene Spielsysteme optimieren
• Positionsspezifische Techniken werden perfektioniert
• Körperliche Fitness und psychische Stärke
• Die Spieler sind selbständig und übernehmen Verantwortung für die Mann-schaft und für den Verein

Trainingsinhalte

    • Komplexe Spielformen einstudieren
    • Athletiktraining
    • Individuelle Fähigkeiten perfektionieren
    • Technisch-Taktische Detail in Theorie und Praxis vermitteln
    • Führungsspieler werden in die Vereinsfunktionen integriert