Deutsche Meisterschaft 2019: Blau-Gelb-Spieler holt sich ein WM-Ticket

Die Erfolgsserie der Showdown Abteilung des SV Blau-Gelb reist nicht ab – mit einem sensationellen zweiten Platz bei den Deutschen Einzelmeisterschaften sichert sich Manfred Scharpenberg die WM Teilnahme.

Geschrieben von Eli Osewald

Die Jugendherberge in Nettetal-Hinsbeck war vom 25. Bis 28. April der Austragungsort für die neunte Deutsche Meisterschaft, zu der 24 Herren und 12 Damen antraten. Diese war gleichzeitig die vorerst letzte in dieser Turnierform, da ab der nächsten Saison die Meister über ein Liga-System ermittelt werden.

Am Freitagmorgen begannen die ersten Spiele pünktlich um 07:30 Uhr. Die letztjährigen Titelträger Antje Samoray und Thade Rosenfeldt wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und triumphierten erneut. Manfred Scharpenberg vom SV Blau-Gelb Frankfurt, der sich im letzten Jahr mit Platz 7 zufriedenstellen musste, wollte in diesem Jahr den Angriff auf das Treppchen starten, was ihm gelang. Bei den Herren traten auch Robert Glojnaric und Martin Osewald an den Spieltisch, die ihre Leistung vom letzten Jahr nicht steigern konnten. Eli Osewald, einzige Blau-Gelb-Dame, war gesundheitsbedingt im letzten Jahr auf Platz sieben. Diesen wollte sie in diesem Jahr halten, konnte sich allerdings sogar noch steigern.

 

Bei den Damen ging es zunächst darum, in einer Runde jede gegen jede einen Platz unter den ersten vier für den Einzug ins Halbfinale zu erreichen. Diese 11 Spiele wurden an zwei Tagen absolviert. Eli wollte mindestens vier Siege schaffen um unter die ersten acht zu gelangen, um im nächsten Jahr in der ersten Liga zu starten. Nach dem ersten Tag hatte sie bereits einen Sieg mehr, als erwartet. Am Ende des zweiten Tages hatte es nur  knapp nicht für das Halbfinale gereicht. Das Frankfurter Showdown-Urgestein kam auf sieben Erfolge, schied aber aufgrund des verlorenen direkten Vergleiches mit Melanie Kleinhempel aus der Vorrunde aus und verpasste das WM-Ticket. Osewalds wohl stärkstes Spiel war gegen Sabrina Schmitz, die seit sechs Jahren nun zum ersten mal nicht zu den besten zwei Damen Deutschlands gehörte. Eli hatte bis dahin noch nie gegen Sabrina gewonnen. Im dritten Satz beim Spielstand von 9:9 punktete Osewald mit einem sehr kuriosen Tor, bei dem der Ball an die Unterkante des Mittelbrettes sprang und von dort unhaltbar ins Tor flog.

Zur Weltmeisterschaft im Oktober fahren Birgit Riester, Bettina Steffan, Melanie Kleinhempel und die erneute Meisterin Antje Samoray.

 

Scharpenbergs Treppchenjagd

Die Herren kämpften zunächst in vier Sechsergruppen um die Plätze in der Zwischenrunde, gleichzeitig waren die 16 weitergekommenen Spieler auch automatisch für die neue A-Division qualifiziert. Alle drei Frankfurter Herren kamen in die nächste Runde.

Dort wurden die verbliebenen 16 Akteure in vier Vierergruppen aufgeteilt, wobei sich die beiden besten jeder Gruppe für das Viertelfinale qualifizierten. Hier hatte Glojnaric, wie auch im Vorjahr Pech. Er musste gegen den amtierenden Deutschen Meister antreten. Zudem hatte er den Meister aus 2016 in seiner Gruppe. Glojnaric musste sich am Ende mit Platz 11 zufrieden geben. Auch Martin Osewald unterlag in dieser zweiten Gruppenphase und landete am Ende auf Platz 14.

unter die letzten acht spielte sich der weiterhin bis dahin unbezwungene Manfred Scharpenberg. Dieser traf im Viertelfinale auf den sehr erfahrenen Benjamin Samoray, der schon mehrfach auf dem Treppchen stand. Die ersten beiden Sätze wurden gerecht aufgeteilt. Danach zog Scharpenberg entscheidend weg (11:2, 5:12, 11:7, 12:6). Ein erster Traum war erfüllt: Das WM-Ticket gesichert!

In den Halbfinales siegten die favorisierten Thade Rosenfeldt und Manfred Scharpenberg, doch es waren zwei völlig unterschiedliche Partien. Rosenfeldt benötigte gegen Stefan Collet erneut nur drei Sätze (11:8, 11:6, 11:9). Scharpenberg geriet gegen die Turnierüberraschung, Kevin Barth aus Dortmund, mit 1:2 ins Hintertreffen, doch dann schwanden bei Barth die Kräfte. Der Hüne aus Frankfurt ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und bog die Partie noch souverän um (11:7, 2:11, 8:12, 12:2, 12:2).

Im Endspiel rechnete womöglich der ein oder andere mit einer engen Kiste, nachdem Thade Rosenfeldt zuletzt noch fünf Sätze für einen Sieg gegen Manfred Scharpenberg benötigt hatte. Es kam allerdings anders: Die Nummer Sieben der Welt war von Anfang an besser und ließ bei ihrem 3:0 Erfolg nichts anbrennen (11:3, 11:4, 11:7). Es ist Rosenfeldts dritter Titel hintereinander und der erste Treppchenplatz für Manfred Scharpenberg bei einem Turnier mit Weltrangpunkten.

 

Ein großer Dank geht an die Tischball-Gruppe Viersen für ein großartig organisiertes Turnier. Ebenfalls zu danken ist den acht Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, sowie der EDV und Turnierleitung.

Nun wird ein neuer Ausrichter für den finalen Liga-Spieltag in 2020 gesucht, vielleicht ist es der SV Blau-Gelb Frankfurt – Überlegungen dazu laufen.